Bereits seit nunmehr 100 Jahren überspannte die genietete Stahlfachwerkkonstruktion die Elz in zentraler Lage Waldkirchs. Der Jünglingssteg verbindet die Waldkircher Altstadt mit dem Bahnhof für Fußgänger und Radfahrer. Die intensive Nutzung und die Exposition des Bauwerks hinterließen ihre Spuren. Starke Korrosionsschäden führten zu einem Ersatzneubau, der wie die erste Brücke wieder aus Holz erstellt werden sollte. Man entschied sich für eine gedeckte Holzfachwerkbrücke als Einfeldbrücke mit einer Spannweite von 45m.
Wir haben den Auftrag für Rückbau, Spezialtiefbau, Betonbau, Holzbau, Straßenbau, Mauerwerkssanierung und für den Stahlbau erhalten.
Der Bauzeitenplan sah ein extrem kompaktes Zeitfenster für die gesamten Arbeiten vor.
Die Demontage des Stahlfachwerks erfolgte in 2 Hälften mit einer Trennung der Konstruktion über dem Strompfeiler und dem Aushub mittels eines Mobilkrans. In direktem Anschluss wurden die Bestandswiderlager und ein Teil der bestehenden Bachmauer rückgebaut. Die geologischen und räumlichen Randbedingungen forderten auf der Altstadtseite eine Gründung des Widerlagers auf Micropfählen und auf der Bahnhofsseite auf einer Tieferführung aus Unterwasserbeton. Schon im Zuge der Erstellung der teils komplexen Geometrien der Stahlbetonkonstruktionen durch eines unsere Massivbau-Teams begann die Planung, der Abbund und schließlich der Vormontage des gesamten Brückenkörpers. Durch die Umsetzung eines Sondervorschlages wurde die 45m lange Fachwerkkonstruktion nahezu vollständig auf dem Vormontageplatz inclusive Dacheindeckung vormontiert. Im Anschluss erfolgte der Einhub der Brücke mit einem 500t- Mobilkran. Auf aufwendige und kostspielige Gerüst- und Montageunterstützungskonstruktionen konnte somit verzichtet werden.
Nur durch eine akribische Taktung und zuverlässige Partner aus dem regionalen Mittelstand an unserer Seite konnten die geforderten Termine eingehalten und der neue Jünglingssteg termingerecht für den Rad- und Fußverkehr übergeben werden.